Kupferkabel werden um ein vielfaches schneller…

2. Mai 2022

In den Technologien bei Kupferkabel werden schon lange keine theoretischen Grenzen mehr hinterfragt. Laut einem Forscherteam sollen Datenraten bis zu drei Gigabit pro Sekunde möglich sein. Der Vorteil von Kupferleitungen ist, dass diese schon in jedem Gebäude verlegt sind. Es war sehr intelligent, bestehende Telefonleitungen für  Internetverbindungen weiterzuverwenden. Bei den Business-Nutzern ist das allerdings weniger beliebt, hier sind Glasfaserverbindungen doch erheblich schneller und würden bis direkt in das Gebäude eine viel höhere Leistung ermöglichen. Für alle jene, die sich weiter mit Kupferkabeln im Business herumschlagen dürfen, gibt es eine neue Prise Hoffnung, denn Forscher der Universität Cambridge sind überzeugt, dass sie erheblich mehr Leistungen aus den alten Kupferkabeln generieren können. Die Technologie, welche die Forscher hier neu analysiert und somit aufs Korn genommen haben, betrifft die theoretischen Grenzen von Kupferkabel

Laut einem Artikel von „New Scientist“ werden Datenverbindungen im IT-Netzwerk via Kupferkabel üblicherweise konservativ mit einer Frequenz von einem Gigahertz betrieben.

So ein Kupferkabel lässt sich laut den Forscher problemlos mit bis zu fünf Gigaherz betreiben, alles was man benötigt, ist ein sogenannter „Balun“, ein sehr bekanntes und gebräuchliches Bauteil, das zur Wandlung zwischen symmetrischen Leitungssystemen und einem unsymmetrischen Leitungssystem verwendet wird. Das theoretische Übertragungslimit wird auf solchen Leitungen dann auf bis zu fünf Gigabit pro Sekunde angehoben. Immerhin hängt bei Kupferkabeln die Geschwindigkeit davon ab, wie schnell die Spannung bei der Übertragung verändert werden kann, da genau dies zur Kodierung der Informationen genutzt wird. Dieser Wert ist aber nur theoretisch, wie die Forscher betonen. Erhöht sich bei solch hohen Frequenzen doch auch die Fehlerrate. Das reale Maximum sollte insofern eher im Bereich von drei Gigabit pro Sekunde liegen, was zwar deutlich weniger ist, aber noch immer einer Verdreifachung der Leistung gleichkommen würde.

 

Ein Revival von Kupferkabeln wird dies aber trotzdem nicht auslösen

Das liegt schlicht daran, dass solche Geschwindigkeiten nur auf einer kurzen Distanz erreicht werden können. Für lange Strecken führt beim High-Speed-Internet also weiterhin kein Weg an Glasfaser vorbei – zumindest bei der kabelgebundenen Übertragung. Mit der aktuellen Entwicklung könnte aber zumindest der Flaschenhals der letzten paar Meter in die Wohnung etwas größer gemacht werden. Bleibt zu hoffen, dass dies die Provider nicht dazu verlockt, den eigentlich dringend notwendigen – aber kostspieligen – Wechsel auf Glasfaser bis direkt zu den Nutzern, weiter zu verschieben. Immerhin lassen sich via Glasfaser noch um ein Vielfaches höhere Geschwindigkeiten erreichen.